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Familie Sumkins

Plötzlich stand die Welt still

Im Jahr 2020 fährt Familie Sumkins mit zwei gesunden Kindern in den Winterurlaub nach Italien. Die Eltern freuen sich auf eine unbeschwerte Zeit mit ihren Söhnen Ernest und Mark. Der Urlaub soll der Startschuss für Veränderungen in der Zukunft sein: „Wir hatten große Pläne.“

Am 28.02.2020 steht die Welt mit einem Mal still. Nichts war mehr wie zuvor. Ernest hatte einen Unfall auf der Skipiste, bei dem er sich schwere Verletzungen am Kopf zuzog – er kam auf die Intensivstation nach Bozen, musste beatmet werden und eine lange Zeit des Bangens und Hoffens begann.

Die Zeit nach dem Unfall

Nach dem tragischen Unfall ist nichts mehr, wie es einmal war. Die Zeit direkt danach war für die Familie kräftezehrend. Lange Krankenhausaufenthalte, immer wieder Rückschläge und schwerwiegende Entscheidungen, die getroffen werden mussten, waren für die Familie eine große Zerreißprobe. Besonders geholfen hat in dieser Zeit, dass Familie Sumkins immer wieder Menschen getroffen hat, die sie unterstützt haben.

Direkt am Anfang war da zum Beispiel die Familie, bei der die Ferienwohnung im Urlaub angemietet wurde. Ernest lag im Krankenhaus, die Eltern wollten bei ihm sein, den großen Bruder aber vom Unglück fernhalten. So wurde Mark von der Gastgeberfamilie aufgenommen – er konnte eine unbeschwerte Zeit auf dem Bauernhof verbringen. Auch in den darauf folgenden 9 Monaten – so lange war Ernest in Krankenhäusern – haben Freunde der Familie enorm viel Unterstützung geleistet. 

Unsere Welt ist aus den Fugen geraten

Menschen,

die uns begleiten

Seit dem Unfall sind für uns die Menschen, die den Weg mit uns gemeinsam gehen, von unendlicher Bedeutung. Sie geben uns Halt und unterstützen uns in unserem Alltag. Viele haben wir seit dem Unfall treffen und kennenlernen dürfen. Besonders in der ersten Zeit nach dem Unfall sind wir nicht besonders gut mit unseren Kräften umgegangen. Wir haben nur das Ziel gesehen und wollten darauf zu sprinten. Aber unser Weg ist keine Rennstrecke. Unser Weg ist ein Marathon – den schafft man nur mit Unterstützung und Pausen. 

Der Alltag

mit unseren Söhnen

Unser Alltag ist anders geworden. Ernest und Mark sind nur 17 Monate auseinander und waren immer zusammen. Der Unfall hat sie getrennt. Ernest braucht im Alltag sehr viel Hilfe – oft bekommt er den Hauptteil unserer Aufmerksamkeit und unserer Kräfte. Er lernt jeden Tag Neues – aber auch das ist anstrengend für ihn und er braucht viele Pausen. Trotz der Herausforderungen versuchen wir, die Jungs zusammenzuhalten – das klappt am besten außerhalb von unserem Zuhause. Die Momente, in denen die starke Verbindung der beiden zu spüren ist, so wie sie früher schon war, machen uns besonders glücklich. Die beiden brauchen sich und suchen gegenseitig ihre Nähe.

Entlastung

in Tambach-Dietharz

Vor unserem ersten Aufenthalt im Kinder- und Jugendhospiz in Tambach-Dietharz waren wir sehr aufgeregt, weil wir nicht genau wussten, was auf uns zukommt. Am schwersten war es, Ernest abzugeben. Aber wir haben schnell gemerkt, dass er sich wohlfühlt, dass er den Menschen dort vertraut und das konnten wir dann auch. Alle Mitarbeiter sind so herzlich, alles fühlt sich so vertraut an. Wir fühlen uns wohl und können die Auszeiten dort wirklich genießen. Wir sind sehr dankbar für die Entlastungsaufenthalte im schönen Thüringer Wald. 

In Tambach-Dietharz konnten wir wieder schlafen und Kraft tanken – zum ersten Mal seit dem Unfall.